März 2012
Das Gemeinschaftsleben 1
Wie man den Kapitalismus verändert
Der Kapitalismus ist gut? Der Kapitalismus ist schlecht? Darum geht es gar nicht. Tatsache ist, dass wie der Kapitalismus jetzt ist und die Art wie die Menschen damit umgehen eine gefährliche Mischung ist. Wir haben den Kommunismus probiert und es ist nicht gut geworden. Etwas komplett neues zu beginnen ist mit Risiken verbunden. Die Frage ist, wie wir unser komplexes Wirtschaftsgemisch entschärfen und verbessern können, ohne viel zu riskieren.Die Basis
Gegenüber Veränderungen die etwas Ungewisses erzeugen sind wir skeptisch. Wir können aber einen Konsens für ein Fernziel erarbeiten. Dieser Konsens dient uns als Orientierung bei jedem unserer weiteren Schritte. Wir fragen uns was wir langfristig erreichen wollen. Die Antwort könnte lauten:Wir wollen eine Gesellschaft, die auf gutem Grund steht, keine persönliche Not kennt, die harmonisch und offen für neues ist; eine Gesellschaft in der jeder eine Chance hat sein Leben zu leben und in der sich kaum jemand als Aussenseiter fühlen muss.
Mangel und Fülle
Alle Leute müssen Zugang zu Ernährung, Pflege, zu gesellschaftlichem Beisammensein und einem Ort der Ruhe haben. Was darüber hinaus geht wird oft überschätzt. Wir sollten beachten, dass etwa die Hälfte der geernteten Nahrungsmittel verrotten oder verschwinden ohne jemals als Nahrung gedient zu haben und dass ein beachtlicher Teil der anderen Güter nie ihrem eigentlichen Zweck zugeführt wird. Wenn nicht vieles falsch laufen würde, dann hätten wir Überfluss oder mindestens nicht soviel Not und Raubbau wie jetzt. Leute die umher sitzen und auf jemanden warten, der ihnen Glück und Befriedigung bringt sind unglücklich. Wenn aber jeder egal ob er gesund, krank oder pensioniert ist, sieht dass er durch seine Tätigkeit allein oder zusammen mit andern etwas bewegen und verbessern kann, dann hat er eine Motivation. Seine Tätigkeit kann ihm Erfolg und Befriedigung bringen, die er beim Warten auf das Glück nie erreichen kann. Um den Frieden zu erreichen braucht jeder ein Ziel, zu dem er etwas beitragen kann. Fast jeder braucht auch Modelle und Leitplanken, damit er sich nicht ob der vielen Möglichkeiten verirrt.In Zielrichtung vorwärts
Wenn wir gemeinsame Interessen und Ziele finden, dann ist schon der schwierigere Teil der Arbeit getan. Dann kommt die Ausführung. Wenn es so ist, dass die welche das Richtige tun benachteiligt und die welche aus einer Situation habgierig Nutzen ziehen bevorteilt werden, dann ist eine Anpassung der Gesetze, des gesellschaftlichen Konsens oder der bestehenden Strukturen nötig. Das ist grundlegend und wichtig. Die Anreize zum richtigen Handeln müssen richtig gesetzt werden. Überall wo Handlungsbedarf ist, müssen die nötigen kleinen Schritte gemacht werden, immer das Ziel vor Augen, immer Schritte in die Richtung des Ziels. Es wird immer wieder falsche Entscheidungen geben, die nachträglich korrigiert werden müssen. Trotzdem ist der Weg der vielen kleinen Schritte in die richtige Richtung viel erfolgversprechender und ungefährlicher, als in einer instabilen Situation verharren zu wollen.Widerstände
Besonders sorgfältig muss man mit den Profiteuren der gegenwärtigen Situation umgehen und verstehen, dass sie nicht gerne ihre Begründungen aufgeben welche sie pflegen, um die Unausgewogenheiten und ihre offensichtlichen Bevorzugungen zu rechtfertigen. Man muss ihnen die Angst vor Veränderungen nehmen. Sie müssen überzeugt werden können, dass auch für sie und ihre Nachkommen längerfristig eine offene Gesellschaft mit Chancen für alle, eine Gesellschaft die saubere Lösungen anbietet, die bessere Gesellschaft ist.Hoffnung
Es ist viel einfacher unsere Gesellschaft so umzuformen, dass es für die Erde besser und für für die Menschen vorteilhafter ist, als zu versuchen unsere von Krisen geschüttelte Gesellschaftsstruktur unverändert weiter existieren zu lassen.Unser Wissen und unsere soziale und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit reichen für viel besseres, als für das was wir jetzt haben. Wenn es gelingt die Profiteure der jetzigen Situation zu überzeugen und einen starken Glauben an eine bessere Zukunft aufzubauen, dann können wir mehr schaffen, als wir jetzt glauben mögen.