Das ganze Leben
The entire life
La vie entière

Januar 2011

Glück und Gesellschaft 1
Das nicht verwirklichte Versprechen

Alles wird besser. Alles wird schöner. Jetzt müsste die Spass- oder Freizeitgesellschaft Wirklichkeit sein, welche in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angekündigt wurde. Unsere weltweite Wirtschaftskapazität ist gewaltig, das Niveau der vorhandenen Technologien auch. Es ist für jeden auf Erden ein wenig Arbeit da und es müsste uns gut gehen. Wir hätten genügend Freizeit für Gartenbau und Kunsthandwerk, für die Pflege der Bedürftigen und für geselliges Beisammensein. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Einen leiden unter der Last der Arbeit und viele Andere haben keinen Platz in der Gesellschaft weil sie keine Arbeit haben. Was ist passiert? Technologisch gesehen haben wir eine Art Paradies auf Erden. Die wichtigste Ursache warum dieses Paradies einfach nicht näher kommen will ist wohl die Dummheit uns den bestehenden Problemen nicht zu stellen.

Das Versagen der Wirtschaftstheorie

Wirtschaftstheoretiker sollten der Öffentlichkeit Räume zeigen, welche die Politiker für eine vernünftige Wirtschaftsentwicklung öffnen können. Stattdessen hängen sich viele Wirtschaftsfachleute profitierend an die Mächtigen und rühmen deren Taten. Manche kaschieren ihr Versäumnis, indem sie absurde Forderungen an die Allgemeinheit stellen. Einige Beispiele:

Alle müssen mehr und länger arbeiten. Wie soll das gehen, wenn nicht Arbeit für alle da ist?

Man muss alles aus den Arbeitern herausholen um weltweit konkurrenzfähig zu bleiben. Wer die Arbeiter am meisten ausnutzt gewinnt!

Die schönen und für die Menschen wichtigen Dinge können wir nicht tun, weil sie nicht rentieren. Wozu ist die Wirtschaft da, wenn nicht für die Menschen?

Eine Firma muss überall auf der Welt präsent sein und ihre Güter überall und innert kurzer Frist anbieten können. Das ist unökologisch.

Wir müssen mehr Kinder haben um die Sozialversicherungswerke erhalten zu können und wir müssen weniger Kinder haben um die Umwelt weniger zu belasten.

Wir müssen mit der Erde sorgfältig umgehen und jährlich das Bruttosozialprodukt steigern.

Wir müssen auch sozial und ökologisch bedenkliche Dinge tun um die Wertschöpfung zu steigern, damit die Arbeitsplätze und die Sozialwerke sicher sind.

. So oder ähnlich äussern sich Wirtschaftsfachleute, die den Anspruch auf Kompetenz erheben, aber diesen nicht erfüllen. Es sind Massnahmen nötig um die Erde als Lebensraum für Menschen zu erhalten, aber es gibt Fronten von Sonderinteressierten, die geeignete Massnahmen verhindern.

Fehler in der Gegenwart

Die Vererbung der wirtschaftlichen Macht behindert und lähmt eine vernünftige Entwicklung. Firmen sollten neuen Unternehmen Platz machen, wenn sie keine sinnvolle Funktion mehr haben. Firmen werden aber, entgegen aller ökologischen Grundsätze, am Leben erhalten. Wenn die Firma leidet wird der Markt studiert, Werbung und Verkauf werden professionalisiert und manchmal werden Firmen durch die öffentliche Hand begünstigt oder gestützt. Das Leben von Firmen wird auf unnatürliche Weise verlängert. „Dinosaurier“ werden unter Kostenfolge weiter geschleppt. Unangemessene Arbeiten werden weiter geführt. Energie und andere Ressourcen werden verbraucht um sinnlose Dinge zu verrichten. Man hängt am Vergangenen wegen der Erhaltung der wirtschaftlichen Macht und wegen der Arbeitsstellen, die es zu erhalten gilt.

Die Wirtschaft ist zu schwerfällig um den Bedürfnissen der Menschen und den Zeichen der Zeit folgen zu können. Eine natürlich funktionierende Wirtschaft würde ihre Infrastruktur für neue Ideen und neue Aufgaben zur Verfügung stellen. Leute mit neuen Ansichten, Absichten und frischen Ideen müssten vermehrt Chancen haben.

Viele Arbeiten, die heute noch als wichtig gelten, sind problematisch. Sie tragen kaum zum menschlichen Glück bei. Sie dienen lediglich dazu Geld zu scheffeln. Es ist schade für den fehlgeleiteten Arbeitswillen und für die verbrauchten Ressourcen. Unsere Spielart des Kapitalismus bringt Menschen dazu, unter ihr eigenes Normalniveau zu gehen und Dinge zu tun, die für Mensch und Natur schädlich sind.