Februar 2010
Achtung, Demut und Streitkultur
Achtung und Demut
Ohne gegenseitige Achtung und Demut, gibt es keine glückliche und friedliche Welt. Beim Wort Achtung geht es darum, den Nächsten so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Beim Wort Demut geht es darum, das Gute im Gegenüber zu sehen und zu erkennen. Wenn das Gute im Menschen angesprochen wird, erhält der Angesprochene dadurch einen Anstoss, selbst etwas Güte in sein Leben einzubringen. Achtung und Demut gegenüber der Umwelt sind vor allem für junge Menschen wichtig, denn diese werden mit einer veränderten Umwelt leben müssen. Es genügt nicht, ständig neue Umweltvorschriften mit tolerierbaren Grenzwerten für Schadstoffe zu erfinden. Zwar ist die Diskussion über Grenzwerte nötig. Wichtig ist aber auch ein Gesinnungswandel. Es ist unanständig, die Welt bis auf definierte Grenzwerte hin zu verschmutzen, denn Achtung und Demut vor dem Leben lehren uns, mit unserer ganzen Welt sorgsam umzugehen.Warum Streitkultur wichtig ist
Wir brauchen eine Streitkultur um all denen Grenzen zu setzen, die uns etwas aufzwingen wollen. Weil die Menschen so sind wie sie sind, versuchen sie oft sich Vorteile zu verschaffen, auf Kosten der Kinder, der Eltern, der Nachbarn und der Umwelt. Menschen streben innerhalb der Familie, der Gemeinschaft, der Partei, der Nation oder international nach Dominanz. Immer sind starke Gegenkräfte notwendig, damit Ungerechtigkeit, Gewalt, Dominanz und Korruption eingegrenzt werden. Überall versuchen Menschen einen ungebührlich grossen Platz einzunehmen. Deshalb braucht es überall auch Menschen, die Anmassungen aufdecken und solche, die Anmassungen eindämmen und dabei möglicherweise den Anmassenden auf die Füsse treten. Ohne Streitkultur würden die Anmassenden die Macht über alles übernehmen.Gleichgewicht der Kräfte
Wir sind die Guten. Die Anderen sind die Schlechten. Das sagen wir in vielen Fällen. Die Andern sagen das gleiche von sich. Meist haben beide Parteien recht. Denn beide Parteien beinhalten gute und ebenso auch problematische und schlechte Elemente. Das ist die übliche Situation. Auch wenn die beste aller Parteien das alleinige Sagen hat, wird sie recht schnell zu einer sehr lästigen Diktatorin. Denn weil sich Leute aus dem gleichen Lager kaum weh tun, haben Machtbesessene gute Möglichkeiten nach oben zu kommen. Ämterzuschiebung und Korruption in einer Gesinnungsgemeinschaft können zu unglaublichen Zuständen führen. Eine politische Partei, eine Armee, eine Wirtschaftsgruppe, eine Religion, eine Familiengemeinschaft oder eine andere Interessengemeinschaft kann eine beherrschende Stellung einnehmen. Die Methoden der Monopolparteien sind immer die gleichen: Sie erklären ihr Programm zur einzig richtigen Lösung für viele Probleme. Sie profitieren von ihrer Machtfülle. Sie schaffen sich ihre eigenen Gesetze. Sie verteufeln andere Ansichten und machen anders Denkende lächerlich. Sie schränken die Meinungsfreiheit ein. Sie schaffen Feindbilder und verfolgen ihre Feinde. Sie billigen Unrecht und fördern die Verrohung der Sitten.Solange die Menschen nicht perfekt sind, ist eine starke Streitkultur nötig. Wo es nur zwei Parteien gibt, ist die schwächere zu stärken, damit es genügend Leute gibt, die der stärkeren Partei bei ungebührlichem Verhalten auf die Füsse treten können. Die sogenannten Whistleblower und Nestbeschmutzer sind meist nützlich für die Gesellschaft. Diejenigen, welche sich als berechtigte Vertreter der öffentlichen Meinung geben und Ehre und Respekt einfordern, sind meist Schädlinge.