Februar 2011
Glück und Gesellschaft 2
Eine Wirtschaft, die Freude macht
Weil wir die Arbeit in einem hohen Masse rationalisiert haben ist es schwierig, für alle Menschen eine Sinn machende Arbeitsstelle zu schaffen. Im Grunde genommen ist es nicht schlimm, wenn jemand keine Vollzeitarbeitsstelle erhält, denn was auch ohne ihn erarbeitet werden kann reicht für alle. Würde Vollbeschäftigung mit sinnloser Arbeit erreicht, so wäre das unökologisch.
Wenn schon zu wenig Arbeit für alle da ist, dann sollte die Arbeit derartig ausgeführt werden, dass sie auch gesund ist und Freude macht. Es soll für Dinge gearbeitet werden, die sinnvoll sind und das Leben bereichern! Schönes Handwerk, Kunst, Personenpflege und Gartenbau können an Bedeutung gewinnen. Arbeiten für hochtechnisierte Massenproduktion sollen grundlegenden Kriterien entsprechen: Umweltschäden sollen gering sein, besser ist Umweltnutzen. Herstellung und Vertrieb soll mit wenig Energie und Stoffaufwand geschehen. Die Prozesse für Massenprodukte sollen derart entwickelt und technisiert sein, dass die Beschäftigten mit Freude arbeiten können. Bedeutet das nun, dass zu den bestehenden Reglementierungen der Arbeit und des Unternehmertums noch viele weitere Regeln dazu kommen? Das würde weder funktionieren noch Freude machen. Die Unternehmer brauchen leichtere Bedingungen, damit sie Spass an ihren Aufgaben haben, denn ein hoher Leidensdruck bringt Firmen dazu, Dinge zu tun die schädlich sind.Wir müssen einen Kapitalismus erfinden, der viel ungefährlicher, freier und fröhlicher ist und viel mehr Spass macht als das was wir jetzt haben. Schaffen wir vielleicht den Schritt vom dynamischen zum harmonischen Kapitalismus, damit wir die Erde bewohnbar und schön für Menschen erhalten können?
Die Lösung des Machtproblems
Die Vererbungsfrage ist zentral. Gleiche Chancen für alle sollen entstehen. Die Vererbungsfrage ist grundlegend, denn wenn die einen gut geschult und reichlich ausgestattet ins Leben gehen und die andern nicht, gibt es keine Gleichheit der Chancen. Firmen sollten nicht allzuviel Steuern bezahlen, eher nur Ökologiesteuern um ihre negativen Umwelteinflüsse in einer angemessenen Art zu kompensieren. Auch Privatvermögen sollten vielleicht kaum besteuert werden. Es gilt Druck wegzunehmen. Es ist die Besteuerung von Firmen- und Privatvermögen an den Lebenszyklus der Menschen anzubinden. Vermögen werden nicht vererbt, ausser vielleicht soweit, dass sie noch keine wirtschaftliche Macht bedeuten, zum Beispiel ein Haus oder das Werk der Eltern zur weiteren Fortführung könnte ein Erbe für Söhne und Töchter sein. Die Beschränkung der Vererbung ist volkswirtschaftlich sinnvoll, denn sie verhilft jungen Leuten ohne reiche Eltern zu Chancen sich zu bewähren und Erfolg zu haben. Es entsteht Raum für junge, dynamische Leute, die Spass an ihrer Arbeit haben und an dem, was sie damit bewirken können. Das ist besser als die Angst der Reichen, Macht und Privilegien zu verlieren und die Angst der Armen, kaum Möglichkeiten zu einem Aufstieg zu haben. In einer menschenfreundlichen Kultur leben Menschen besser, schöner und gesünder und werden auch älter. Durch den weitgehenden Wegfall der Geld- und Gütervererbung entstehen Machtlücken und neue Möglichkeiten. Das gibt Raum für innovative Gruppen und Einzelunternehmer. Leicht, beweglich und natürlich soll die Wirtschaft werden. Die Respektierung der natürlichen Lebensdauer der Firmen und der Privatvermögen (ein Kommen und Gehen) ist ein grosser Schritt zu einer weicheren und flexibleren Gesellschaft, wie man sie haben möchte, wie sie sinnvoll ist und Freude macht.Durch eine wirksame Beschränkung der Vererbung von Geld, Macht und Privilegien kommt ein störendes, patriarchalisches Machtgefüge, welches vielen jungen Menschen jede Chance raubt sich zu verwirklichen, zu seinem Ende. Die Vererbung ist auch bekannt dafür, dass sie oft mit Willkür, Ungerechtigkeit, Betrug und Streit verbunden ist und dass Unberufene durch sie zu wichtigen Entscheidungsträgern werden.
Eine sanfte Transformation der Wirtschaft zum Nutzen aller ist möglich. Weil unsere Gewohnheiten den nötigen Umbau hemmen, soll jedes unbebaute Stück Land, jedes unbenutzte Gebäude geprüft werden, ob es sich für Alternativen eignen könnte. Alternativen sind einseitig und unvollständig. Jungunternehmer haben wenig Erfahrung. Sie haben oft wesentliche Wissenslücken. Im Zeitalter der Vernetzung ist es möglich diese Mängel auszugleichen. Die traditionelle Wirtschaft soll nicht abgeschafft werden. Sie soll nur an Macht verlieren, damit ihr Korruptions- und Gewaltpotential kleiner wird. Sie soll menschenorientierter, verschleissärmer und ungefährlicher werden. Die Kriegsspiele von Wirtschaftsteilnehmern sollen an Attraktivität verlieren um Arbeiten zu weichen, die für alle Freude und Erfüllung bringen.