September 2011
Die Ökonomie der Heiligkeit
Heiligkeit und Fetischismus
Wenn die Heiligkeit schon immer da war, wenn sie unsere ureigene Heimat ist, unsere beste Wahl, warum erreichen wir sie dann nicht? Der Mann, der ständig auf andere und auf die ganze Welt wütend ist, die Frau, die ständig auf andere neidisch ist und findet, es gehe ihr schlecht, obwohl sie in privilegierter Stellung ist? Warum sind sie so wie sie sind? Warum sind sie nicht mindestens so wie der Durchschnittsmensch? Sie hätten dann ein wesentlich schöneres Leben. Warum sammelt ein Mann benutze Unterhosen von Frauen und riecht daran herum. Gibt es wirklich nichts schöneres im Leben?
Wer nicht die Heiligkeit lebt, lebt ökonomisch falsch, denn er hat die schlechtere Wahl getroffen.
Wer sich zu seinem eigenen Schaden auf etwas zweit- oder drittklassiges fixiert, den nennen wir Fetischist. Als solcher strebt er mit aller Kraft etwas an, worüber sich andere Leute wundern. Er strebt das Beste an, eigentlich die Heiligkeit. Doch weil seine Sicht nicht weit genug ist und er darum an Nichtigkeiten hängen bleibt, begnügt er sich vielleicht mit dem Riechen an Damenunterwäsche.
Die Einsicht des Fetischisten
Der Fetischist hat sein Streben und seine Liebe auf einen Gegenstand oder auf eine Person gerichtet. Er hat sich gesagt: Das ist mein Glück, das will ich haben. Hat er die Möglichkeit, seine Neigung auszuleben, wird es zu einer Sättigung kommen. Hat er täglich, ja stündlich die Gelegenheit, an benutzten Unterhosen zu riechen, dann wird sein Interesse daran sinken. Sein Geist wird ruhiger und er hat die Möglichkeit Neues aufzunehmen. Wird er jetzt sein letztes Ziel, die Heiligkeit erreichen? Heiligkeit wird er sich wohl kaum zutrauen. Viel eher wird er wieder einen neuen Fetisch finden und dann wieder einen neuen und wieder einen neuen. Sein Leben wird zu kurz sein um alle möglichen Fetische auszuleben und blass werden zu lassen. Wohl darum ist die Ansicht, dass der Mensch mehrere Leben brauche um zum Ziel zu kommen, sehr verbreitet.
Es ist für die Verständlichkeit der Sache nützlich, wenn wir die Bedeutung des Wortes Fetischismus nicht eng begrenzt sehen. Sex, Rauschmittel, Geld, Macht und weitere Dinge gehören zu unserem Leben. Es ist von Bedeutung ob wir damit auf eine passende Art umgehen oder ob wir uns an ihnen fest klammern und sie zum Fetisch machen.